Jahrelang hatte Jutta an unsäglichen Rückenschmerzen gelitten. 2009, damals 49 Jahre alt, entschloss sie sich zur Operation. Eine sogenannte Facettendenervierung sollte an ihrer Lendenwirbelsäule vorgenommen werden. Dabei führt der Chirurg eine Hochfrequenzsonde in den Bereich des zu behandelnden Nervenastes und verödet ihn. Doch die OP ging schief. Jutta blutete heftig ins Rückenmark, die Blutung war kaum zu stoppen, sodass der Druck des entstehenden Hämatoms auch die Nerven zerdrückte.
„Ich bin mit Rückenschmerzen ins Krankenhaus rein und gelähmt und im Rollstuhl wieder raus.“
Und nicht nur das: Die Schmerzen blieben, ihr rechtes Bein und der rechte Fuß bogen sich nach diesem „Kunstfehler“ in einer Spastik stark nach innen. Als weitere Folge bekam sie Spitzfüße, auf denen sie wohl nie wieder hätte stehen können.
Ihre Behinderung schien dadurch jede Chance auf Heilung zunichtezumachen. Alle Therapien brachten keinerlei Besserung.
Jutta hasste den Rollstuhl: „Ich wollte aus dem Sch…Ding wieder raus! Auch wenn der Gedanke unvernünftig war, ich wollte einfach nicht den Rest meines Lebens darin sitzen bleiben!“
Jutta verfiel in eine tiefe Depression. 2014 erfährt sie durch Zufall von der Operationsmethode der peripheren Nerventransplantation.
Die Operation war bis dahin nur ein einziges Mal durchgeführt worden. Doch ohne lange zu zögern, will sie den Eingriff riskieren.
„Ich hatte nichts zu verlieren. Bei mir war ja schon alles kaputt“
In einer ersten 18-stündigen OP wurden ihr periphere Gefühlsnerven entnommen und vom Schlüsselbein, durch den Bauchraum, bis an den Beckenkamm transplantiert.
In einer 2. OP, 2 Jahre später, wurden die ‚gereiften’ Transplantate an die Nerven der Bein- und Po-Muskulatur angeschlossen.
In einer dritten Operation wurden ihre Spitzfüße durch eine spezielle Methode in einen 90Grad Winkel gebracht und so stabilisiert, dass sie nach regelmäßiger, ganz konsequenter Physiotherapie ein Jahr später tatsächlich wieder völlig alleine gehen konnte.
„Das Gefühl, nach so langer Zeit wieder ganz ohne Hilfsmittel und Hilfestellung auf meinen eigenen zwei Beinen zu stehen, war unbeschreiblich! Nach den ersten kleinen Schritten habe ich vor Freude stundenlang geweint! Ich gehe zwar wie ein Pinguin, aber ich gehe! Niemand kann nachvollziehen, was für ein Glück das ist“!
Jutta trainiert fleißig, um sich ihre Mobilität zu erhalten.
Heute kann Jutta nicht nur gehen, sie kann auch Radfahren und mit ihrem Mann endlich wieder, wie früher, auf allen ‚Hochzeiten‘ tanzen.
Juttas Geschichte, der Film.
Meine Schwester ist eine Kämpferin! Es gab viel Tränen 😭! Manchmal musste ich auch hart zu ihr sein was mir später auch die Tränen in den Augen traten. Als sie zu Dr. Bäcker kam hat sie viel durchgemacht. Wir als Geschwister und Familie waren aber immer bei ihr. Ihr Mann Hubert hat auch viel durchgemacht und Hut ab er war immer an ihrer Seite! War Jutta im Krankenhaus in Aachen hatte ihr Mann ein Hotelzimmer um immer an ihrer Seite zu sein ( was ja auch enorme Kosten mit sich zog) . Aber er hat unsere Jutta nicht alleine gelassen ( was für ein liebesbeweis!)
Ich kenn Dr Bäcker nicht persönlichen aber für mich ist er ein Held! Dankeschön.